Wie immer die Bilder (Makus Boehr) vom Spiel in unserer Galerie...

Die Kirchheimer Ritter wurden ihrer Favoritenrolle im Spiel gegen den Tabellenletzten aus Dresden gerecht und ließen trotz einer Schwächephase in der zweiten Halbzeit am Ende nichts anbrennen.

Der Aufsteiger Dresden liegt mit nur zwei Siegen abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz der 2. Basketball Bundesliga PRO A und hat sich wohl realistischerweise mit dem baldigen Wiederabstieg in die PRO B abgefunden. Man hat zwar die üblichen Maßnahmen ergriffen wie Trainerwechsel (Clauss gegen Flynn), Nachverpflichtungen (Dunbar, Coleman) aber bislang konnten die „Titanen“ das Blatt nicht wenden ...

In den Tagen vor dem Spiel in Kirchheim wurde man auch noch bei der Suche nach Sündenböcken fündig und entschied sich zur Trennung von Randal Holt und Jervon Pressley - nun müssen sich die verbliebenen Spieler beweisen die bisher noch nicht so zum Zug kamen, wie z.B. Max von der Wippel: der zeigte denn auch ein gutes Spiel und erzielte 11 Punkte - Saisonbestwert für ihn.

Dresden erzielte die ersten beiden Punkte zum 0:2 aber das war denn auch die erste und einzige Führung für die „Titanen“ im gesamten Spiel. Die nächsten acht Punkte machten die Ritter (8:2) und in der Folge testeten beide Mannschaften ihr Offensivarsenal bei halbherziger Verteidigung. Das erste Viertelergebnis von 31:22 spricht für sich - Kirchheim traf besser. In dieser frühen Phase taten sich bei Kirchheim besonders Williams, Kronhardt und Love hervor die zusammen 24 Punkte in den ersten zehn Minuten erzielten.

Im zweiten Viertel kam Dresden zunächst auf fünf Punkte heran (36:31) und Coach Mai nahm die erste Auszeit um seine Ritter wach zu rütteln. Was folgte war ein fulminanter 22:4-Sturmlauf der Knights bis zur Halbzeitpause mit dem die „Titanen“ förmlich überrollt wurden (58:35) - zudem traf Kirchheim bis zur Pause 5 von 10 Dreiern, Dresden 0 (Null) von 10! Jonathon Williams hatte zu diesem Zeitpunkt bereits 17 Punkte auf seinem Konto.

Der Start in die zweite Halbzeit geriet dann etwas holprig. Nach Wiederanpfiff zum dritten Viertel gingen die Gäste eindeutig motivierter zu Werke, die Ritter schalteten ob der hohen Führung doch einen Gang herunter und Coach Mai ließ auch immer öfter die Bankspieler auf das Parkett. Beim Stand von 66:50 nach sechs Minuten des dritten Viertels nahm Coach Mai dann seine zweite Auszeit für die Knights. Dresden hatte sich herangekämpft und noch näher wollte er sie nicht kommen lassen. Bis Viertelende blieb der Abstand dann auch gleich (72:56).

Direkt zu Beginn des letzten Viertels kamen die „Titanen“ kurzzeitig bis auf 12 Punkte heran und die Zuschauer wurden unruhig. Die Knights blieben aber kühl, steigerten die Intensität in der Verteidigung und brachten den Sieg sicher über die Zeit. Beim 84:64 und noch dreieinhalb Minuten zu spielen war das Match endgültig entschieden - am Ende steht ein 88:70 zu Protokoll.

Die Dreierquote der Ritter von 42% (8 von 19 getroffen) hätte man gern öfters, Dresden mit nur 1 von 19 Dreierversuchen (5%) sehr schwach an diesem Abend.

Kleines Kuriosum am Rand: vier Spieler Kirchheims mit jeweils 14 Punkten (Love, Kronhardt, Medlin, Koch). Topscorer wurde einmal mehr mit 17 Punkten Jonathon Williams - alle in der ersten Halbzeit erzielt. Carrington Love gelang ein Double-Double: zu seinen 14 Punkten stehen noch 10 Assists in der Statistik.

Das nächste Heimspiel findet bereits in einer Woche am Samstag 28. Januar 2017 um 19.30 Uhr in der Sporthalle Stadtmitte gegen die ambitionierten Oettinger Rockets Gotha statt - ein harter Brocken für die Kirchheim Knights im Kampf um die Playoffs. Gemessen an den (finanziellen) Möglichkeiten lief es bisher bei Gotha (Spielstätte ist in Erfurt) eher mittelprächtig (7. Platz), die Bilanz der Knights gegen die Rockets ist allerdings negativ.

Statistik:
Kirchheim Knights: Kronhardt (14), Wenzel (6), Koch (14), Maier (), Medlin (14), Williams (17), Love (14), Hedley (2), Sperber (0)
Dresden Titans: Price (16), Baues (8), Coleman (6), Heck (2), Nagora (5), Sturner (14), El Domiaty (0), von der Wippel (11), Simon (0), Dunbar (8)

Autor: Rainer Lamprecht