logoDie Glückssträhne der Ritter ist gerissen: in einer wie gewohnt bis zur allerletzten Sekunde umkämpften Partie mussten sich Kirchheims Profi-Basketballer diesmal geschlagen geben. Das bessere Ende hatten die Falcons Nürnberg mit ihrem Coach Ralph Junge für sich. Die Knights hatten es zwar am Ende der regulären Spielzeit bei Gleichstand in der Hand, mit der letzten Aktion das Spiel für sich zu entscheiden - heraus kam nur ein Dreierversuch von Kronhardt aus der Ecke - nicht gerade seine Paradedisziplin - daneben.

Bei Nürnberg fehlte der erkrankte Dan Oppland und Kirchheim startete zunächst ohne Spielmacher Carrington Love, der letzte Woche noch wegen Leistenbeschwerden pausiert hatte. Am ungewohnten Freitagabend ließen die Ritter von Anfang an den nötigen Biss vermissen - Nürnberg dagegen wirkte hellwach und ließ die Verteidigung der Ritter alt aussehen. Beim Stand von 8:16 hatte Coach Mai genug gesehen und nahm die erste Auszeit für die Knights. Kirchheim kam kurzzeitig besser ins Spiel (13:18), aber am Ende des ersten Viertels war Nürnbergs Führung wieder zweistellig (13:25). Zudem hatte Tim Koch schon sein zweites Foul kassiert und musste auf die Bank.

Kirchheim fand eigentlich das gesamte Spiel über zu selten seinen Rhythmus und kam mit der zwischen Zonen- und Mann-Mann-Verteidigung wechselnden Defensive der Gäste nicht zurecht. Besonders Jonathon Williams hatte einen seiner wenigen schlechten Tage erwischt - beim Zug zum Korb gelang ihm in diesem Spiel so gut wie nichts, lediglich von jenseits der Dreierlinie war er erfolgreich - da traf er 5 von 12 Versuchen und wurde damit Topscorer mit 19 Punkten.

Zu Beginn des zweiten Viertels gelang es den Rittern die Nürnberger Zonenverteidigung durch mehrere erfolgreiche Distanzwürfe zu knacken: zwei Dreier von Medlin plus je einer von Love und Wenzl brachte Kirchheim auf 25:27 heran und Nürnbergs Coach Junge war nun seinerseits zu einer Auszeit genötigt.

Beim 32:31 hatten die Knights zum ersten Mal die Führung inne und die hielten sie auch bis zur Halbzeit (39:38). Tim Koch war leider schon mit dem dritten Foul belastet, für ihn kam Shkelzen Bekteshi aus der Regionalligamannschaft des VfL auf insgesamt 12 Minuten Einsatzzeit.

Nach der Pause waren die Knights drauf und dran das Spiel an sich zu reißen, doch nun fielen die Dreier nicht mehr wie gewünscht. Nürnberg blieb so auf Tuchfühlung und vor dem letzten Viertel lag Kirchheim mit drei Punkten vorne (55:52).

Das vierte Viertel begann mit dem vierten Foul von Koch, der leider wieder auf der Bank Platz nehmen musste. Knapp sieben Minute vor Ende der regulären Spielzeit waren die Knights mit 60:56 in Führung - in den nächsten 3,5 Minuten brach dann das Chaos aus. Keine Mannschaft brachte den Ball im Korb unter, unzählige Ballverluste und Fehlwürfe spannten die Zuschauer auf die Folter bis Williams zwei Freiwürfe zum 62:56 verwandelte. Nürnberg kämpfte unverdrossen und kam bis auf 64:63 heran bevor der unglücklich spielende Koch den wohl vorentscheidenden freien Dreier versemmelte und kurz danach sein fünftes Foul kassierte. Sanders glich für Nürnberg mit einem Freiwurf aus und bei 19 Sekunden Restzeit hatten die Ritter noch einmal die Entscheidung zu ihren Gunsten in der Hand - Kronhardt vergab aus der Ecke, vielleicht nicht die beste Option.

In der Verlängerung scheiterten die Ritter dann nicht zuletzt an ihrer Freiwurfschwäche: Hinrichs ließ einen liegen, Love vergab zwei, Kronhardt ebenso - Punkte die am Ende fehlten und Nürnberg den unerwarteten Sieg bescherte (72:75).

Das nächste Heimspiel findet bereits am nächsten Sonntag (19. Februar 2017) um 17 Uhr in der Sporthalle Stadtmitte statt. Gegner werden die ETB Wohnbau Baskets Essen sein die verzweifelt gegen den drohenden Abstieg kämpfen und den Knights nichts schenken werden.

Statistik:
Kirchheim Knights: Kronhardt (13), Wenzel (6), Koch (3), Maier (0), Hinrichs (14), Medlin (9), Williams (19), Love (7), S. Bekteshi (1), Hedley (n.e.), Sperber (n.e.)

Nürnberg Falcons: Watkins (14), Calvin (16), Young (15), Schröder (12), Sanders (8), Zinn (4), Bennett (4), Njey (2), Chotra (0)
Autor: Rainer Lamprecht