arisUmweltminister Untersteller zu Besuch bei der Wernauer Firma Aris
WERNAU (sys). Umweltminister Franz Untersteller und der Vorsitzende der Landtagsfraktion der Grünen Andreas Schwarz informierten sich zusammen mit Bürgermeister Armin Elbl bei ARIS über den effizienten und sparsamen Umgang mit Wasser. In der Daimlerstraße entwickelt und baut das Wernauer Unternehmen mit etwa 20 Beschäftigten Zisternen, Pumpen, Filtersysteme und vollautomatische Regenwasserzentralen für die Nutzung von Regenwasser im Haushalt und in Gewerbebetrieben. Auch mit Trennstationen für Löschwasser und Regenwasserspeicher aus Kunststoffrigolen, also großen unterirdischen Behältermodulen, ist ARIS gut am Markt vertreten.


ARIS entwickelt und produziert Systemen zur Regenwassernutzung mit Schwerpunkt im Großanlagenbau, d.h. industrielle, gewerbliche und öffentliche Gebäude sowie große Wohnobjekte. Das Unternehmen bietet komplette Systeme zur Löschwasserversorgung und -bevorratung, Regen- und Abwasserhebeanlagen, sowie Trennstationen an. In allen Arbeitsbereichen ist die Arbeitsweise streng objektspezifisch. Aufgrund der spezifischen Erfordernisse eines Projektes wird immer eine individuelle Lösung ausgearbeitet. Die Kernkompetenz des Unternehmens liegt
darin, dass ARIS erstmals alle Komponenten in ein Gehäuse verpackt und die Steuerung individuell entwickelt hat.
Die Kombination aller Themengebiete wie z.B. der Regenwassernutzung mit Löschwasserversorgung, sind die Herzstücke des Unternehmens und die Grenzen in diesem Bereich werden stetig und konsequent weiter hinaus geschoben.
Stefan Prakesch bedauert, dass es nach wie vor viele Vorbehalte gegenüber der Nutzung von Regenwasser gibt. Auch die Politik schenke dem Thema zu wenig Beachtung. Dabei sei das Nass aus Himmelsschleusen vielseitiger einsetzbar als gemeinhin angenommen, sagt Stefan Prakesch, der für die Gruppierung Grüne/Unabhängige im Wernauer Gemeinderat sitzt. Regenwasser taugt nicht nur fürs Blumengießen oder Bewässern von Parks und Äckern. Es sei sinnvoll für Toilettenspülung, zum Auto waschen, oder auch zum maschinellen Wäschewaschen, wo es als weiches Wasser viel weniger Waschmittel verlange. Zudem eigne es sich hervorragend als Reinigungs-, Kühl- und Prozesswasser in Industrie und Gewerbe, wo die empfindlichen Anlagen nach hochreinem Wasser verlangen. "Regenwasser enthält keine Fremdstoffe, Mineralien und Phosphate", erläutert der Fachmann.
Der erste Schritt zu hygienisch einwandfreiem Regenwasser, sei der Filter, sagt der Diplom-Ingenieur. Blätter und anderer Schmutz dürfen nicht eingeweicht werden, damit Nährstoffe nicht gelöst werden und die Wasserqualität beeinträchtigen. ARIS setzt dafür einen patentierten Filter in den Zisternendom, der den Schmutz abscheidet und ihn trocken lagert. Durch den selbstreinigenden Effekt des Filters kann das Einweichen des Schmutzes zuverlässig verhindert werden und für den Fall der Fälle wird die Funktionalität zusätzlich durch die Regenwasserzentrale überwacht. Häufig fehle es bei existierenden Regenwassernutzungsanlagen an einer technisch fundierten Vorreinigung, um eine Wasserqualität zu garantiere, die hygienisch für vielfältige Nutzung unbedenkliche sei. Stefan Prakesch stellt klar, dass Regenwasser mit Hilfe einer regenwasserspezifischen Vorreinigung weniger Keime enthalte als die meisten Lebensmittel. Das weitverbreitete Vorurteil über die mindere Regenwasserqualität müsse unbedingt korrigiert werden.
Zwar rechne sich eine Zisterne nur bedingt für Privathaushalte, aber für Unternehmen sei die Nutzung von Regenwasser wirtschaftlich, denn mit Regenwasser können viele technische Anwendungen wie etwa die Gebäudekühlung kostengünstig durchgeführt werden. Die britische Supermarktkette Tesco, beispielsweise, betreibt in ihrem
größten Logistigkzentrum die Kühlung des Gebäudes mit einer Regenwasseranlage von ARIS. Darüber hinaus werden mit dem Regenwasser täglich bis zu 70.000 Obst und Gemüsekisten gereinigt. Die Nutzung von Regenwasser könnte
Verbrauchsspitzen und Engpässe bei Trinkwasser entschärfen und gewinnt durch die steigende Wasserknappheit in den zunehmend heißeren Sommern an Bedeutung. Der Minister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft fand manche Ideen zur
Regenwasser-Nutzung so interessant, dass er mit seinen Fachleuten und Stefan Prakesch einen Workshop veranstalten will.
Zum Foto:
Stefan Prakesch (rechts) erläutert Umweltminister Franz Untersteller (Zweiter von links), dem
Landtagsabgeordneten der Grünen Andreas Schwarz und Bürgermeister Armin Elbl (links) die
Systeme zur Regenwassernutzung seiner Firma ARIS.
Foto: Sylvia Schmid