IMG 8171Zu diesem Thema fand am Dienstag, dem 27. März 2012 ein Informationsabend des Nachbarschaftsnetzwerkes „Schafhof-BürgerInitiative" statt.

Ca. 180 interessierte Bewohner verfolgten die Ausführungen der Referenten im Evangelischen Gemeindehaus. Gäste das Abends waren Herr Bürgermeister Günter Riemer, Herr Prof. Dr. Förster von der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt, Nürtingen-Geislingen, Herr Gerhard Kleih, Geschäftsführer der EnBW Vertrieb GmbH sowie die Herren Roman Fietze und Heinz-Uwe Kauderer von der Interessengemeinschaft „Neue Wärme".

 Herr Bürgermeister Riemer warb zu Beginn seiner Ausführungen für die Grünflächenpatenschaften, die an einem früheren Infoabend auf dem Schafhof besprochen wurden. Er erläuterte, dass die Bürger nun Patenschaften für Grünflächen übernehmen könnten. Weitere Informationen dazu erteile das Tiefbauamt unter der Telefonnummer 502 475 oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Anschließend dankte Herr Riemer ausdrücklich dem Nachbarschaftsnetzwerk „Schafhof-BürgerInitiative", die mit viel Arbeit und persönlichem Einsatz auch diesen zweiten Informationsabend vorbereitet habe. Zur Problematik der Wärmeversorgung auf dem Schafhof erkannte Riemer das Problem der Bewohner wieder ausdrücklich an. Ihm sei bewusst, dass eine Heizkostenrechnung von mehreren Tausend Euro pro Jahr für ein Haus eine Belastung für die Bewohner darstelle und versprach, weiterhin im Prozess der Lösungsfindung mitzuwirken. Herr Riemer berichtete, dass der Antrag auf ein Modellprojekt der Stadt Kirchheim beim Umweltministerium, verbunden mit entsprechender finanzieller Unterstützung, abgelehnt wurde. Er stellte Herrn Prof. Dr. Förster vor, der eine unabhängige Studie zur Wärmeversorgung auf dem Schafhof erstellen könne. Gleichzeitig wies Riemer darauf hin, dass die Finanzierung dieser ca. 40.000 Euro teuren Studie über einen Unterstützungsfond bei der Stadt zu 65 % abgedeckt werden könne und warb darum, dass die Interessengemeinschaft „Neue Wärme", gemeinsam mit noch zu identifizierenden weiteren Sponsoren, den Restbetrag stemmen solle. Außerdem bot Riemer erneut an, bei entsprechendem Bedarf eine kostenlose Energieberatung auf dem Schafhof durch die Engergieberatung Esslingen zu unterstützen. Abschließend bat Riemer um Geduld und stellte fest, dass es keine Lösung geben werde, die für alle gleich gelten könne.

IMG 8180Als nächster Redner warb Herr Prof. Dr. Förster für sein Gutachten. Er könne ein unabhängiges, umfassendes Gutachten als neutrale Entscheidungsgrundlage anbieten. Auch Förster warnte vor übereilter Umstellung auf ein anders Heizungssystem, um spätere Kollateralschäden zu vermeiden. Er bat die Bewohner in Ruhe die Vorschläge abzuwarten, zu sichten und gegeneinander abzuwägen, um eine technisch und wirtschaftlich optimale Lösung zu finden. Herr Amine, Architekt und Stadtplaner, ebenfalls beschäftigt bei der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt erläuterte anschließend ausführlich die Herangehensweise für das Gutachten. Auch er machte deutlich, dass das Ergebnis der Studie offen sei und auch ergeben könne, dass es keine flächendeckende Lösung für alle geben könne. Förster und Amine gingen auch darauf ein, dass nicht nur die Heizungsanlage selber über die Heizkosten bestimme, sondern auch Fassadendämmung, Fenster und Dach einen entscheidenen Beitrag zur monatlichen Abrechnung leisten.

Der Geschäftsführer der EnBW Vertrieb GmbH, Herr Gerhard Kleih, berichtete zunächst auch darüber, was von seiten des Energieversorgers in den letzten Monaten gelaufen sei. Es habe intensive Gespräche mit der Stadt gegeben, Bürgeranfragen wurden beantwortet. Auch Kleih geht bei den Handlungsmöglichkeiten auf die Gebäudesanierung als einen Punkt ein. Er macht auf Anfrage deutlich, dass es bei entsprechendem Bedarf kein Problem für die EnBW sei, den Schafhof zu „verrohren" und eine Versorgung mit Bioerdgas sicherzustellen. Um diesen Bedarf besser einschätzen zu können, hat die EnBW vor zwei Wochen Fragebögen an alle Haushalte verteilt. Kleih warb um weitere Rückläufe. Die Auswertung sei im Gange und die EnBW werde in geeignetem Maße darüber berichten. Abschließend machte Gerhard Kleih deutlich, dass die EnBW weiter am Dialog mit den Bewohnern interessiert sei.

Die Herren Roman Fietze und Heinz-Uwe Kauderer warben um eine Mitgliedschaft der Bewohner in der neu gegründeten Interessengemeinschaft „Neue Wärme". Fietze führte aus, dass der jährliche Mitgliedsbeitrag von 50 Euro für anfallende laufende Kosten, wie z.B. Kopien sowie für eventuell später auftretende Kosten, z.B. für Sachverständigengutachten usw. verwendet werden solle. Das Ziel der IG sei es, eine möglichst günstige Lösung für alle Mitglieder zu erreichen. Verschiedene Möglichkeiten wurden aufgezeigt, z.B. eine zentrale Lösung mit dem Schlossgymnasium, die Herr Bürgermeister Riemer bereits bei der letzten Veranstaltung im September ins Gespräch gebracht hatte. Hierzu laufen jedoch noch die Überlegungen. Als zweite Möglichkeit nannte Kauderer eine dezentrale Lösung. Er schlug vor, auf städtischen Flächen auf dem Schafhof Kraft-Wärmekopplungsanlagen zu installieren, die dann eine Gruppe von Häusern mit Heizungsenergie versorgen solle. Diese Möglichkeit favorisiere die Interessengemeinschaft, weil sie anbieterunabhängig sei. Kauderer führte aus, dass ein Energieanbieter mit einem Monopol wie die EnBW derzeit auch in Zukunft die Preise bestimmen würde. Als dritte Möglichkeit sprach er die Gründung einer Stromeinkaufsgemeinschaft an. Anschließend stellte Kauderer Investitionskosten für die Erneuerung des Heizungssystem anhand von eingeforderten Angeboten dar. Er stellte fest, dass bei den meisten Anlagen eine Amortisierung ca. 20-30 Jahre dauere und zu diesem Zeitpunkt die Anlagen altersbedingt wieder erneuert werden müssen. Einzig die Fernwärmeversorgung, die Herr Kleih von der EnBW in seinen Aussagen bereits als mögliche Lösung ansprach, habe wegen deutlich geringerer Kosten eine wesentlich kürzere Amortisierungsphase.

IMG 8176In der anschließenden Diskussion wurden viele Fragen aufgeworfen und beantwortet. Zusammenfassend kann man feststellen, dass keiner der Referenten zu diesem Zeitpunkt eine optimale Lösung anbieten kann.

Herr Tilmann Walther vom Nachbarschaftsnetzwerk „Schafhof-BürgerInitiative" machte abschließend deutlich, dass das Netzwerk an zwei Abenden verschiedenen Beteiligten eine Plattform geboten habe, und dass das Netzwerk das Thema „Heizungsenergie" jetzt an die IG „Neue Wärme" abgebe. Er bot an, die Interessengemeinschaft in geeigneter Form zu unterstützen, machte jedoch deutlich, dass aus verschiedenen rechtlichen Gründen eine Angliederung der IG „Neue Wärme" an das Nachbarschaftsnetzwerk nicht möglich sei.

Abschließend warb das Nachbarschaftsnetzwerk noch für die beiden folgenden Veranstaltungen. Am 30. April findet im Evangelischen Gemeindehaus der „Tanz in den Mai" mit dem DJ Uwe Schweyer statt. Außerdem freue sich das Netzwerk schon jetzt auf das nächste Schafhof-Fest für alle Bewohner am Sonntag, dem 22. Juli 2012.

Das Nachbarschaftsnetzwerk möchte an dieser Stellen der Kirchengemeinde um Pfarrer Bernd Küster für die Möglichkeit, die Versammlung in den Räumen des Evangelischen Gemeindehauses zu veranstalten, einen besonderen Dank aussprechen.



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