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Zum ersten Heimspiel der Saison 2017/18 in der 2. Basketball Bundesliga PRO A an diesem Wochenende war mit Trier ein Basketball-Urgestein zu Gast in der Kirchheimer Sporthalle Stadtmitte. 2015 aber erfolgte der Abstieg aus der 1. Basketball-Bundesliga nach 25 Jahren, gleichzeitig Insolvenz und Neuanfang mit neuer Trägergesellschaft in der 2. Basketball-Bundesliga PRO A. Erklärtes Ziel ist der Wiederaufstieg in die BBL nach finanzieller Gesundung ...

Das mit der finanziellen Gesundung braucht wohl noch etwas laenger, sportlich stehen die Gladiatoren unter Coach van den Berg dagegen fuer Zweitligaverhältnisse sehr gut da. Zweimal hintereinander erreichten sie die Playoffs und schieden dann im Viertelfinale aus. Auch in dieser Saison haben die Gladiatoren eine schlagkräftige Truppe beieinander, die gleich im ersten Saisonspiel vor einer Woche den BBL-Absteiger und Titelfavoriten Vechta an den Rand einer Niederlage brachte und erst in den letzten Sekunden knapp den Kürzeren zog.

 

Mit Stefan Ilzhöfer steht ein gebürtiger Kirchheimer in den Reihen von Trier. Er spielte in der Jugend beim VfL Kirchheim und wechselte mit 15 Jahren dann nach Ludwigsburg in die dortige NBBL-Mannschaft. 2012/13 kam er zu einem Kurzeinsatz fuer die Knights im Rahmen der damaligen Kooperation mit Lidwigsburg. Zur Saison 2013/14 wechselte Ilzhöfer dann zum Ludwigsburger Ligakonkurrenten Skyliners nach Frankfurt und seit dieser Saison ist er nun ein Gladiator. Mit Johannes Joos kam ein weiterer Ex-Knight zurück in die Sporthalle Stadtmitte - trotz seiner 22 Jahre schon ein „alter“ Bekannter in Kirchheim. Er spielte bereits zwei Saisons bei den Kirchheim Knights (2013/14 und 2015/16) bevor er nach Trier wechselte.

Bei den Knights dominiert nach wie vor die medizinische Abteilung die Aufstellung der Mannschaft: Rendleman, Wenzel, Kronhardt sind angeschlagen bzw. verletzt, Koch, Hedley und Koeppl fielen gegen Trier gar komplett aus. Keine guten Voraussetzungen um die Sporthalle Stadtmitte gegen den Ansturm der Gladiatoren zu verteidigen - die Verletzungssorgen ziehen sich bereits durch die gesamte Vorbereitung und setzen sich nun nahtlos in der laufenden Saison fort.

Für die Neuzugänge Barton, Collins, Allen, Giese und Darouiche war es das erste Pflichtspiel vor heimischer Kulisse. Last-minute-Verpflichtung Collins war schon beim Auswärtssieg gegen Baunach vor einer Woche auffällig mit gleich 25 Punkten und bewies nun auch im zweiten Spiel seine Fähigkeiten - ein guter Mann fuer die Ritter. Barton als Spielmacher leidet wohl noch unter den nicht vorhandenen Automatismen in der Offensive - er geriet mehrmals in eine Sackgasse beim Zug Richtung Korb, war aber Topscorer der Ritter an diesem Abend mit 20 Punkten.

 


Das Spiel kam zunächst nur schleppend in Gang. Beide Mannschaften ließen vor allem unter den Körben viel zu, geprägt von verlegten Korblegern und Ballverlusten. Das erste Viertel verlief denn auch ausgeglichen (21:21). Barton und Collins punkteten auf Kirchheimer Seite und bei Trier schoss sich Kyle Dranginis schon mal warm - er erzielte am Ende bemerkenswerte 35 Punkte und war von Kirchheim in keiner Phase zu kontrollieren.

Gegen Mitte des zweiten Viertels begannen die Gladiatoren sich langsam aber sicher abzusetzen - beim 27:38 war der Vorsprung erstmals zweistellig und Kirchheims Trainer Mirobylov war gezwungen eine Auszeit zu nehmen. Trier hatte deutlich mehr Spielpraxis und kombinierte flüssiger, war das eingespieltere Team mit der weitaus tieferen Bank. Bei Kirchheim funktionierte das Zusammenspiel längst nicht so gut - kein Wunder bei der desolaten Vorbereitung und den Ausfällen bei den Knights.

Keith Rendleman spielte zwar, war aber sichtlich nicht im Vollbesitz seiner Kräfte und agierte sehr verhalten. Andi Kronhardt - mit genähter Lippe im Einsatz - hatte schon bessere Spiele im Dress der Knights.

Mehrere Male verloren die Ritter beim Einwurf den Ball, Trier beeindruckte mit der agressiveren Verteidigung und wirkte irgendwie wacher.

Beim Halbzeitstand von 32:41 war zwar noch nichts verloren aber die Kräfteverhältnisse waren doch deutlich geworden.

Nach der Pause gaben die Knights plötzlich Gas und kamen bis auf drei Punkte heran (41:44) aber Trier konterte kühl und erhöhte wieder auf 50:62 vor den letzten zehn Minuten.

Noch einmal robbten sich die Ritter an die Gladiatoren heran - beim 64:70 und noch 4 Minuten zu spielen keimte wieder Hoffnung auf ein Happy-End bei den ca. 850 Zuschauern auf. Trier behielt jedoch die Nerven und brachte den Sieg am Ende sicher ins Ziel.

Triers Kyle Dranginis war an diesem Abend der überragende Spieler mit 35 Punkten - er konnte von keinem Ritter kontrolliert werden und war der eigentliche Matchwinner.

Die Ritter haben sich trotz aller Widrigkeiten nicht hängen lassen - was die kämpferische Einstellung betrifft kann man der Mannschaft keinen Vorwurf machen.

Trier war mit einer weitaus besseren Dreierquote (9 von 24 getroffen) erfolgreicher als die Knights (3 von 17) - ohne Koch haben die Ritter keinen sicheren Dreierschützen. Das Reboundduell endete dagegen mit leichtem Vorteil für die Knights (34:31) - daran lag es nicht.

Das nächste Heimspiel findet bereits am nächsten Samstag, dem 07. Oktober 2017 um 19.30 Uhr in der Sporthalle Stadtmitte statt: die Ritter empfangen den alten Kontrahenten Crailsheim Merlins zum Derby. Die sind mit zwei Siegen erwartungsgemäß gut gestartet und peilen in diesem Jahr erneut den Wiederaufstieg in die BBL an - in der Saison 2016/17 war man im Halbfinale der Playoffs überraschend an den Oettinger Rockets Gotha gescheitert.

Statistik:

Kirchheim Knights: Barton (20), Collins (16), Allen (5), Kronhardt (13), Rendleman (6), Giese (2), Wenzel (10), Darouiche (0)

Gladiators Trier: Joos (6), Smit (7), Ilzhoefer (7), Schmitz (8), Gruen (6), Dranginis (35), Alston (12), Bucknor (3), Schmikale (3), Buntic (0), Hennen (n.e.), Milosevic (n.e.)

Autor: Rainer Lamprecht

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