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Nach zwei Niederlagen in Folge sind die Zweitliga-Basketballer der Kirchheim Knights wieder zurück in die Erfolgsspur - wenn auch reichlich holperig.

Einen Schönheitspreis hat das Spiel gegen die NINERS aus Chemnitz nun wahrlich nicht verdient, aber die Ritter kämpften verbissen gegen die dritte Heimniederlage an und triumphierten am Schluss denn auch verdient und glücklich über einen zähen Gegner der sich nicht abschütteln ließ.

 

Bei den NINERS war Neuzugang Brad Tinsley zum ersten Mal spielberechtigt, bei den Knights dagegen hat man sich in dieser Woche von Levi Giese getrennt der in seinen Kurzeinsätzen nicht zu überzeugen wusste. Ersatz wurde bereits verpflichtet - Toney McCray wird seinen Einstand wahrscheinlich beim nächsten Heimspiel gegen Hagen geben.

Vor Spielbeginn gab es eine Schweigeminute für Matthias Grothe, den in dieser Woche verstorbenen Headcoach von Phoenix Hagen.

Die Knights begannen motiviert vor eigenem Publikum - wollten sie doch die zuletzt schwachen Auftritte vergessen machen und den Anschluss nach oben nicht verlieren. Nach gespielten sechs Minuten führten die Ritter mit 20:11 und Chemnitz‘ Coach Rodrigo Pastore nahm die erste Auszeit. Chemnitz traf wenig bis zu diesem Zeitpunkt, gegen Viertelende passten sich die Ritter jedoch an - behielten aber noch eine Fünf-Punkt-Führung (21:16).

Im zweiten Viertel beging „Sorgenkind“ Tim Koch nach kurzer Zeit sein drittes Foul und musste für längere Zeit auf der Bank Platz nehmen. Der Scharfschütze steckt gerade in einer kleinen Formkrise, seine Würfe fallen nicht wie gewohnt und das nagt dann irgendwann an der Selbstsicherheit die man braucht um schwierige Würfe zu nehmen und auch zu treffen.

Chemnitz kam besser ins Spiel und ging beim 24:26 erstmals in Führung. Die hielt nicht lange, Kirchheim holte sich die Führung zurück (28:26) und ging dann auch mit einer knappen Führung in die Halbzeitpause (38:37). Das Spielniveau war bis dahin eher mäßig und auch die Intensität ließ bis dahin zu wünschen übrig. Kirchheims Spiel wurde vor allem von Barton und Kronhardt getragen, Chemnitz punktete ausgeglichener und hatte mehr Optionen auf der Auswechselbank.

Nach Wiederbeginn hatten die Ritter eine starke Phase und konnten sich mit einem 7:0 - Zwischenspurt auf 49:41 absetzen. Bis zum Ende des dritten Viertels waren die NINERS jedoch wieder in Schlagdistanz (53:49) und die Zuschauer machten sich auf eine Nervenschlacht in den letzten Minuten gefasst.

Die fand denn auch statt - keine Mannschaft konnte sich entscheidend absetzen, die Trefferquoten blieben mäßig, Kampf um jeden Ball war Trumpf und beide Teams gingen Kopf an Kopf in die Crunchtime.

Collins traf einen vielumjubelten Dreier zum 67:63 bei noch knapp zwei Minuten Restzeit, aber Ziegenhagen konterte postwendend für Chemnitz (67:66). Rendleman traf einen Freiwurf für Kirchheim zum 68:66 - noch zwanzig Sekunden zu spielen, Auszeit Chemnitz.

Im nächsten Angriff scheiterte dann Parker für die NINERS mit einem unbedrängten Dreipunktwurf, Collins schnappte sich den Rebound und Barton behielt anschließend die Nerven. Chemnitz musste zweimal foulen um die Uhr zu stoppen und selbst noch einmal in Ballbesitz zu kommen - aber Barton verwandelte eiskalt alle vier Freiwürfe zum 72:68. Der zweite Heimsieg war unter Dach und Fach - wichtig für die heimischen Fans die sich mit starkem Applaus bei der Mannschaft für das gezeigte Kämpferherz bedankten.

In der Tabelle rangieren die Knights nun auf Platz 8 und können nun etwas entspannter in die nächsten Partien gehen.

Die Dreierquote der Ritter ist nach wie vor sehr verbesserungswürdig (4 von 21 getroffen = 19%), auch wenn Chemnitz noch schlechter war (4 von 23 = 17%). Das Reboundduell ging diesmal verloren (30:39), dafür hielten sich die Ballverluste (Turnover) in Grenzen - nur 7 bei Kirchheim, 16 bei den NINERS!

Die Ritter profitierten sehr von ihren vielen Freiwürfen (16 von 23 getroffen = 70%), Chemnitz hatte bedeutend weniger Gelegenheit um von der „Wohltätigkeitslinie“ zu punkten (6 von 7 getroffen = 86%).

Andi Kronhardt überragte an diesem Abend mit einem Double/Double (23 Pkt./10 Reb./5 Ass.) und darf Matchwinner für die Knights genannt werden. Stark wie immer Charles Barton - ohne ihn findet kein vernünftiger Spielaufbau statt.

Am nächsten Sonntag (05.11.2017) um 16:00 Uhr treten die Ritter bei der OrangeAcademy, der Nachwuchsmannschaft von ratiopharm Ulm an.

Das nächste Heimspiel findet am Samstag, dem 11. November 2017 um 19.30 Uhr in der Sporthalle Stadtmitte gegen den BBL-Absteiger Phoenix Hagen statt. Nach Insolvenz im letzten Jahr steht Hagen mit erst einer Niederlage bis jetzt überraschend gut da - ein schwerer Gegner für die Ritter aus Kirchheim.

Statistik:

Kirchheim Knights: Barton (19), Collins (9), Koch (2), Allen (5), Kronhardt (23/10 Reb.), Rendleman (6), Hedley (4), Wenzel (4), Darouiche (n.e.), Köppl (n.e.)

NINERS Chemnitz: Mazurczak (15), Ziegenhagen (16), Lodders (12/8 Reb.), Lawson (8), Tinsley (7), Mixich (2), Fleischmann (2), Richter (2), Parker (4), Jones (n.e.)
Autor: Rainer Lamprecht

 

 Foto: Tanja Spindler