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Wie immer die Bilder vom Spiel der Knights gegen Vechta in unserer Bildergalerie...

In einem am Ende dramatischen Finish bezwangen die Kirchheimer Ritter den Favoriten aus der Hansestadt - in den letzten Sekunden bewies der Rekonvaleszent Tim Koch vier Mal eiserne Nerven an der Freiwurflinie und sicherte damit den hart umkämpften Sieg für die Teckstädter.

Mit seiner Rückkehr nach langer Verletzungspause kam ein gutes Stück Sicherheit und Qualität zurück ins Spiel der Knights - defensiv wie offensiv! Mit 19 Punkten (Effektivität 24) wurde er Topscorer der Begegnung und brachte Stabilität und Variabilität ins Spiel der Knights.

Auf dem hoffentlich gleichen Weg zurück befindet sich Brian Wenzel, der nun auch schon lange Wochen fehlt. Er ist zumindest wieder im regulären Mannschaftstraining und strebt auf sein Comeback zu - sehnlichst erwartet von Coach und Fans.

Bei Hamburg spielen zwei Ex-Ritter: Forward Jonathon Williams, der eine überragende letzte Saison in Kirchheim spielte (Playoffs-Halbfinale) und Center Enosch Wolf, der in der Spielzeit 2014/15 für Kirchheim startete wo man auf Platz 11 landete.

 

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Hamburg zählt personell gesehen eindeutig zu den Top-Teams der 2. Basketball Bundesliga - mit der jüngsten Verpflichtung von Center Jannik Freese hat man sogar noch einmal nachgelegt. Trotzdem läuft es nicht so wie sich das die Verantwortlichen vorgestellt haben und Trainer Hamed Attarbashi ist mittlerweile herber Kritik ausgesetzt - schließlich ist das Ziel der Aufstieg in die erste Liga BBL und nicht Niederlagen in der schwäbischen Provinz!

Vom Start weg setzten die Towers den Spielaufbau der Ritter gehörig unter Druck und störten so erfolgreich den Spielfluss der Kirchheimer. Unter den Körben dominierten zudem lange die beiden Leuchttürme der Towers - Freese und Wolf - die Kirchheim einiges Kopfzerbrechen bereiteten. Mit Fortdauer des Spiels stellten sich die Ritter aber immer besser auf die Reboundüberlegenheit der beiden Center ein und erkämpften sich wichtige Abpraller vom Brett. Trotzdem gelangen den Towers sage und schreibe 21 !!! Offensiv-Rebounds, die sie zu zweiten und dritten Wurfchancen nutzten. Hamburg hatte so 75 Würfe auf den Korb der Knights, Kirchheim nur deren 63 - aber die bessere Trefferquote der Knights gab letztlich den Ausschlag zu Gunsten der Heimmannschaft.

Das erste Viertel begann mit leichten Vorteilen für Hamburg (8:11), Kirchheim stellte sich jedoch schnell auf den Druck der Towers ein und war nach zehn Minuten mit einem Punkt vorne (22:21). Enosch Wolf startete zwar mit sieben Punkten im ersten Viertel gegen seinen Ex-Verein, wurde dann aber immer besser kontrolliert von den Knights.

Das zweite Viertel brachte den ersten größeren Vorsprung für die Ritter nach einem 9:0-Lauf zum 38:31 - Auszeit Hamburg. Die Towers glichen anschließend wieder aus (41:41) und nun nahm Coach Mirolybov eine Auszeit für Kirchheim, um das Team wieder auf Kurs zu bringen. Mit einer 48:45-Führung ging es schließlich in die Halbzeitpause und die ca. 900 Zuschauer konnten eine ebenso spannende zweite Hälfte erwarten, so ausgeglichen präsentierten sich beide Mannschaften.

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Im dritten Viertel ging Kirchheim noch einmal mit sieben Punkten in Front (59:52), die Partie wurde zunehmend hart und hitzig - die Folge: Corban Collins beging sein drittes Foul, kassierte noch ein technisches Foul für Meckern und musste mit vier Fouls auf die Bank. Hamburg kam wieder heran und vor dem letzten Viertel waren beide Teams gleichauf (63:63).

Die letzten zehn Minuten wurden dann zum kardiologischen Belastungstest für Spieler und Zuschauer: keine Mannschaft konnte sich nennenswert absetzen, um jeden Ballbesitz wurde verbissen gefightet. Drei Minuten vor Schluß gingen die Towers mit 76:77 in Führung, Collins konterte mit einem selbstbewussten Dreier zum 79:77, Canty antwortet genauso eiskalt zum 79:80. Barton bringt die Knights wieder in Führung (81:80) und anschließend verwirft Jannik Freese zwei wichtige Freiwürfe für Hamburg - der Abpraller landet im Aus und Kirchheim hat Ballbesitz bei noch 20 Sekunden Restzeit!

Coach Mirobylov nutzte die Situation und nahm die letzte Auszeit. Hamburg musste anschließend foulen um noch einmal in Ballbesitz zu kommen, aber Tim Koch behielt die Nerven und verwandelte vier Freiwürfe zum 85:82 - aber noch waren sechs Sekunden zu spielen.

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Die Spannung in der Sporthalle Stadtmitte war nun auf dem absoluten Siedepunkt: Hamburg nutzte eine letzte Auszeit, besprach den letzten Spielzug - aber Kovacevic scheiterte mit seinem Dreierversuch. Die Halle explodierte vom Jubel der enthusiastischen Zuschauer und Elijah Allen durfte das Spiel nach Foul in der letzten Zehntelsekunde an der Freiwurflinie mit zwei weiteren Treffern beenden - was den Knights auch noch den Gewinn des direkten Vergleichs bescherte. Das könnte noch wichtig werden wenn es am Ende der Hauptrunde um die Playoff-Platzierungen geht.

Am nächsten Samstag, 03. Februar 2018 um 19.00 Uhr müssen die Ritter auswärts gegen die heimstarken NINERS Chemnitz antreten, die nach dem Beinahe-Aufstieg in der letzten Saison in dieser Spielzeit in ein kleines Loch gefallen sind und wahrlich noch keine Bäume ausgerissen haben.

Das nächste Heimspiel findet dann am 10. Februar 2018 um 19.30 Uhr in der Sporthalle Stadtmitte gegen die RheinStars Köln statt, die mit Coach Dennis Wucherer auf einem aussichtsreichen vierten Platz der Tabelle rangieren. Die Zuschauer erwartet eine spannende Auseinandersetzung - vorausgesetzt die Knights können endlich wieder einmal in Bestbesetzung antreten.

Statistik:

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Kirchheim Knights: Barton (14), Collins (13), Koch (19), Kronhardt (9), Allen (16), Rendleman (13), Hedley (0), Burnette (3), Darouiche (n.e.), Köppl (n.e.)

 

Hamburg Towers: Williams (14), Canty (17), Logins (12), Freese (10), Wolf (14), Kovacevic (15), Fritze (0), Kindzeka (0), Gertz (0), Vrabac (0), Schmidt (n.e.)

Autor: Rainer Lamprecht