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Die Kirchheim Knights geht langsam aber sicher die Luft aus im Endspurt der regulären Saison der 2. Basketball Bundesliga PRO A. Gegen den fast sicheren Absteiger mussten die Ritter vor heimischer Kulisse eine bittere Niederlage einstecken und stagnieren damit im Kampf um die Teilnahme an den Playoffs.

Nun muss man auch konstatieren dass die Mannschaft offensichtlich ausgebrannt ist - lediglich Athleten wie Corban Collins haben immer noch Reserven, der Rest wirkt ausgepowert durch viele Spiele mit äußerst knapper Besetzung (sprich Spiele, die mit sechs, sieben Spielern bestritten werden mussten).

Der Spieler, der dem Spiel am Samstagabend in der Sporthalle Stadtmitte seinen Stempel aufdrückte, war der 21-jährige David Krämer mit seinen phantastischen 38 Punkten (Pro A-Saisonrekord!!!), davon 17 verwandelte Freiwürfe. Er war von den Knights nicht zu stoppen und nicht nur von denen - in der Einzelstatistik der Pro A liegt er als bester deutscher Spieler auf Rang 3 - das Spiel vom Samstagabend war trotzdem ein extremer Ausreisser nach oben.

 

Die OrangeAcademy Ulm - im letzten Jahr noch als Youngstars Weißenhorn aufgestiegen in die Pro A - haben das Konzept, nur mit talentierten, jungen deutschen Spielern zu spielen, was sich im Durchschnittsalter von 19,5 Jahren niederschlägt (wobei Oldie Nils Mittmann mit seinen 38 Jahren eingerechnet ist). Sie sind das Nachwuchsteam von Erstligist ratiopharm Ulm und hsben sich prächtig geschlagen in dieser Saison, auch wenn am Ende der Abstieg in die Pro B steht - sie sind das einzige Team das ohne US-Amerikaner bzw. EU-Ausländer spielt! Das kann man durchaus gut finden ...

Um den Abstieg noch zu vermeiden muss Ulm zwei Siege mehr als Ehingen-Urspring aus den letzten drei Spielen holen - nach dem Erfolg gegen Kirchheim lebt die Hoffnung bei Ulm also weiter.

Die Knights dagegen haben nach dem erfolgreichen Doppelspieltag vom letzten Wochenende einen herben Rückschlag erlitten im Kampf um die Playoff-Teilnahme - sie müssen nun die restlichen drei Spiele allesamt gewinnen, um noch eine Chance zu haben.

Beide Mannschaften begannen mit offenem Visier und punkteten ausgiebig im ersten Viertel (25:24). Nach 6:12- und 11:16-Rückstand waren die Ritter langsam ins Rollen gekommen und schienen ihre körperliche Überlegenheit in die Waagschale zu werfen.

Beim 33:25 im zweiten Viertel nach zwei Dreiern von Corban Collins glaubte man auf den mit ca. 1.000 Zuschauern gut besetzten Zuschauerrängen schon an den erwarteten Sieg, aber die „jungen Wilden“ liessen sich nicht übertölpeln und schlugen zurück. Beim 35:37 hatten sie wieder die Führung inne und Kirchheims Coach Mirobylov bat zur Auszeit. Ulm verteidigte seinen minimalen Vorsprung bis zur Halbzeitpause (42:44) und nicht Wenige erwarteten, dass die Ritter in der zweiten Halbzeit aggressiver zu Werke gehen würde.

Das taten sie denn auch, die Folge waren allerdings unter anderem insgesamt 34 Freiwürfe für die OrangeAcademy Ulm, von denen sie 25 verwandelten. Kirchheim dagegen hatte nur 19 Freiwürfe, 12 trafen das Ziel.

Im dritten Viertel ging es erneut hin und her - zunächst eine Führung für die Ritter (50:46), die von Ulm zum 53:62 gekontert wurde. Danach robbten sich die Ritter wieder heran und beim 60:62 vor dem letzten Viertel war alles offen.

Beim 74:71 durch einen Dreier von Barton und noch knapp vier Minuten Spielzeit waren die Ritter noch gut im Rennen - aber dann war der überragende Krämer nicht mehr zu halten. Beim 78:84 war noch ca. eine Minute zu spielen und nun endlich gelangen den Rittern durch druckvolle Verteidigung zwei Ballgewinne die sie zum 82:84 nutzten. Das war‘s dann aber leider - Krämmer brachte den Sieg für Ulm an der Freiwurflinie in trockene Tücher - völlig verdient ob der couragierten Leistung der OrangeAcademy an diesem Abend.

Bei Kirchheim stach erneut Corban Collins hervor (25 Pkt/5 von 9 Dreiern getroffen), auch Charles Barton traf mit 2 von 4 Dreiern gut, der Rest des Teams mit 1 von 13 Dreierversuchen schlecht. Collins und Rendleman mussten zudem mit jeweils 5 Fouls vorzeitig ausscheiden, auch kein Vorteil in der Crunchtime des Spiels.

Die Ritter müssen nun in den nächsten Wochen zweimal auswärts antreten - in Trier und in Hagen, beides heimstarke Playoff-Anwärter, wo es nicht einfach wird die Punkte mit nach Kirchheim zu bringen.

Das letzte Heimspiel der regulären Saison findet dann am Samstag, dem 31. März 2018 um 19.30 Uhr in der Sporthalle Stadtmitte gegen die Young Pikes Baunach statt, dem Farmteam von Erstligist Brose Bamberg, das ebenso wie Ulm verbissen um den Klassenerhalt kämpft.

Gelegenheit, die Mannschaft freundlich zu verabschieden - denn das haben sich die Ritter durchaus verdient!

Statistik:

Kirchheim Knights: Barton (17), Collins (25), Koch (2), Kronhardt (13/8 Reb.), Allen (9), Rendleman (10), Hedley (0), Wenzel (6), Burnette (0), Darouiche (n.e.)

OrangeAcademy Ulm: Krämer (38), Mittmann (14/7 Reb.), Rohwer (13), Pongo (12/9 Reb.), Bretzel (5), Pape (1), Philipps (2), Ferner (0), Ensminger (0), Stoll (0), George (0)
Autor: Rainer Lamprecht