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Knights vs. Trier

Das dürfte eine schwere Saison werden für die Profi-Basketballer der Kirchheim Knights. Mit der Leistung der ersten beiden Spiele zählen die Ritter zu den Abstiegskandidaten der 2. Basketball Bundesliga Pro A.

Nach dem ernüchternden Saisonstart gegen den Aufsteiger Schwenningen erhoffte man sich eine deutliche Leistungssteigerung im ersten Heimspiel der Saison 2019/20 in der 2. Basketball Bundesliga PRO A.

Klar fehlte im ersten Spiel mit Center Andreas Kronhardt ein wichtiger Mann unter dem Korb und Rendleman alleine konnte es nicht richten, aber auch Spieler wie McCloud und Butler waren weit von einer guten Leistung entfernt - eine Enttäuschung ohne wenn und aber ...

Nicht viel besser verlief der Saisonstart für die Gäste aus Trier. Auch sie mussten gegen Karlsruhe eine erste Niederlage einstecken, allerdings erst in der allerletzten Sekunde durch einen Buzzer-beater-tip-in.

 Aber auch im zweiten Spiel präsentierten sich die Ritter in schlechter Verfassung. Das größte Problem steckt wohl im Spielaufbau: McCloud konnte diese tragende Rolle bisher nicht ausfüllen - bitter, aber wahr. Und daran krankt dann auch das Spiel der restlichen Mannschaft - zu oft muss zum Ende der 24 Sekunden der ballführende Spieler selbst kreieren und dafür hat Kirchheim nicht die Spieler, die das regelmäßig erfolgreich können.

Vermisst wird auch ein verlässlicher Punktelieferant für die schwierigen Momente - es muss nicht gleich ein Goodwin sein, aber ein Spieler im Team sollte diese Rolle ausfüllen. Sicher hat der eine oder andere Spieler an einem guten Tag ein offensiv glückliches Händchen aber ein durchweg zuverlässiger Scorer fehlt.

Trier spielte quasi ohne Center (Dietz verletzt), der etatmäßige Big-Man Gloger spielte in der ersten Halbzeit nur gut 4 Minuten und trotzdem konnte Kirchheim den Vorteil unter dem Korb nicht nutzen. Stattdessen Dreiergeballer von außen mit bescheidenem Ergebnis - 2 von 9 (22%) getroffen bis zur Halbzeit, Trier dagegen mit 10 von 20 (50%)!

Wenn das der Plan war, dann ist er gründlich schiefgegangen. Stand es nach dem ersten Viertel noch ausgeglichen 17:19 war der Vorsprung der Gladiatoren nach wenigen Minuten des zweiten Viertels zweistellig (23:37/16. Min.). Die von Knights-Coach Parra genommene Auszeit brachte wenig Besserung im Spiel der Knights, bei Halbzeit stand es 36:48.

Besonders blamabel: Trier hatte zu diesem Zeitpunkt schon 7 Offensivrebounds und das Reboundduell insgesamt mit 19:13 gewonnen. Wenn Rebounds mit Größe und Einstellung zu tun haben, dann fehlte bei den Rittern offensichtlich die richtige Einstellung - denn Trier spielte “small Ball” mit kleineren Spielern, Kirchheim hatte mit Rendleman und Kronhardt zwei große Spieler, die leider beide blass blieben.

Wer sich in der großen Pause noch Hoffnungen gemacht hatte die Ritter würden nun voller Kampfbereitschaft aus der Kabine kommen wurde direkt nach Wiederbeginn schwer enttäuscht: ein 9:0-Lauf der Gladiatoren in den ersten drei Minuten führte zum 36:57 (23. Minute). Coach Parra nahm erneut eine Auszeit - 21 Punkte Rückstand!

Danach lief es besser, die Ritter kamen bis zum Viertelende wieder etwas heran - 14 Punkte Rückstand (54:68), und Trier dezimierte sich selbst durch ein disqualifizierendes Foul von Jordan Geist. Der war bis dahin Topscorer seiner Mannschaft mit 23 Punkten, darunter 4 von 5 getroffene Dreier!

Das hätte unter glücklicheren Umständen noch einmal zu einem Aufbäumen der Ritter führen können - tat es aber nicht. Trier hatte immer noch genug Qualität im Team um den Knights Paroli zu bieten. Kirchheim kam zwar noch einmal auf 10 Punkte heran (68:78) und noch waren fünf Minuten zu spielen.

Letztlich gewann Trier jedoch mit 76:92 und niemand kann das unverdient nennen.

Zwar konnten die Gladiatoren die hohe Dreiererfolgsquote von 50% (10 von 20) nicht halten, waren aber mit am Ende 39% doch um einiges besser als die Ritter, die mit 29% (6 von 21) klar den Kürzeren zogen. Till Pape und Mitch Hahn - im ersten Spiel gegen Schwenningen noch erfolgreich von hinter der Dreierlinie - warfen an diesem Abend zusammen 0 von 9.

Eigentlich kein Wunder dass man ein Dreierwettwerfen gegen die Gladiatoren verliert - umso eher hätte man die Chance unter den Körben suchen müssen.

Auch das wichtige Reboundduell verloren die Knights (29:35), besonders die 12 Offensivrebounds der Trierer taten weh. Gleiches gilt für die hohe Anzahl Ballverluste: 7 Steals für die Gladiatoren, dazu noch 17 Turnover der Ritter.

Zweites Spiel, zweite Niederlage - die Knights müssen am nächsten Samstag 5. Oktober 2019 bei den Bayer Giants Leverkusen antreten und schon da entscheidet sich der weitere Weg der Ritter. Leverkusen dürfte als einer der “leichteren” Gegner in dieser Saison gelten - aber das ist meist ein Trugschluss und gilt in der derzeitigen Verfassung auch für die Knights.

Das wäre keine gute Werbung für die darauf folgenden zwei Heimspiele in kurzer Folge in der Kirchheimer Sporthalle Stadtmitte. Das nächste Heimspiel in der heimischen Ritterburg findet am Mittwoch, dem 9. Oktober 2019 um 20 Uhr statt - Gegner ist der FC Schalke 04 Basketball.

Nur drei Tage später, am direkt darauf folgenden Samstag, dem 12. Oktober 2019 um 19 Uhr spielen die Kirchheimer Ritter dann gegen einen der großen Titelfavoriten der Pro A - Science City Jena.

Statistik

Kirchheim Knights: McCloud (13/6 Ass.),Brauner (9/5 Ass.), Durham (14), Koch (11), Butler (6), Wohlrath (9), Pape (2), Hahn (4), Kronhardt (4), Rendleman (4)

Gladiators Trier: Bucknor (26/12 Reb.), Geist (23), Dranginis (14), Smit (8), Schmikale (7), Gloger (3), R. Hennen (4), Schmitz (3), Grün (2), Ilzhöfer (2)

Key-Stats Kirchheim Knights: Offensive-Rebounds 7 (-5), Defensive-Rebounds 22 (-1), Assists 22 (-1), Steals 1 (-5), Turnover 17 (+2), Blocks 1 (+1), Fouls 26 (+1), Dreierquote 29% (-10%), Freiwürfe 74% (-3%)

Autor: Rainer Lamprecht

 

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