Gegen den großen Favoriten aus Thüringen gab es die erwartbare Niederlage - das war keines der Spiele die man gewinnen muss. Eine
Überraschung gab es dafür vor dem Spiel: die sportliche Führung der Kirchheim Knights reagierte schnell auf den Ausstieg von Erik Durham aus seinem Vertrag und verpflichtete den letztjährigen Spielmacher DaJuan Graf. Er soll mehr Sicherheit ins Spiel bringen und auch die Defensive der Ritter stabilisieren.

Am Samstagabend waren es aber wieder insgesamt 18 Turnover, die den Knights wehtaten - Graf hatte nur einen zu verzeichnen, Kronhardt dagegen alleine sechs.

Dafür stimmt die Arbeit unter den Körben was Rebounds betrifft - erneut wurde das Duell in dieser wichtigen Kategorie gewonnen (36:29), der Einsatz des Teams war zumeist vorbildlich. Dass es am Ende nicht ganz reichte um Jena zu gefährden lag sicher nicht an fehlender Intensität - Science City Jena ist insgesamt einfach stärker besetzt.

Jena ist in der letzten BBL-Saison abgestiegen und plant sicher den sofortigen Wiederaufstieg. Dementsprechend hochkarätig ist der Kader der Saalestädter besetzt worden - bisher gab es nur Siege und man steht an der Tabellenspitze.

Kirchheim begann ohne Mitch Hahn der an einer Fersenverletzung leidet. Jena ging zwar schnell in Führung (4:9), aber die Ritter hielten dagegen und insbesondere Kevin Wohlrath hatte einen Sahnetag erwischt - 13 Punkte alleine im ersten Viertel gingen auf sein Konto. Das Viertel endete 25:22 für die Kirchheim Knights.

Die Führung der Ritter hielt bis Mitte des zweiten Viertels (32:28), aber dann erhöhte Jena die Schlagzahl, spielte schneller und agressiver in der Verteidigung. Kirchheim bekam sofort Probleme den Ball laufen zu lassen, blieb aber trotzdem an Jena dran und liess sich nicht abschütteln. Ein Buzzer-Beater-Dreier von Brad Loesing bescherte Jena in der letzten Aktion der ersten Halbzeit jedoch einen 7-Punkte-Vorsprung (40:47) zur großen Pause.

Diesmal blieb der komplette Einbruch im dritten Viertel aus, die Ritter blieben Ritter und kämpften unverdrossen, was vom Publikum lautstark honoriert wurde. Am Ende des dritten Viertels hatte sich Jena trotz aller heftigen Gegenwehr auf 63:74 abgesetzt.

Das letzte Viertel begann dann furios für die Ritter: sieben Punkte in Folge brachten die Knights wieder auf vier Punkte heran (70:74) und die Zuschauer witterten Morgenluft. Nach einer Auszeit fand Jena jedoch schnell wieder in die Spur und liess die Ritter nicht an sich vorbeiziehen.

Knapp fünf Minuten vor Schluss lagen die Thüringer wieder mit 13 Punkten vorne (75:88) und bei den Knights schwanden die Kräfte, Rendleman musste zudem nach seinem 5. Foul das Feld verlassen.

Nach der Schlußsirene stand ein 87:98 auf der Anzeigetafel - nichtsdestotrotz bekamen die tapferen Ritter stehenden Applaus vom Publikum für die gezeigte couragierte Leistung, die Hoffnung auf bessere Zeiten gemacht hat.

Fünftes Spiel, fünfte Niederlage, Tabellenletzter - am nächsten Wochenende müssen die Kirchheim Knights in Paderborn antreten, ein Gegner der eher als Jena die Kragenweite der Ritter haben sollte.

Das nächste Heimspiel findet dann am 26. Oktober 2019 um 19:00 Uhr in der Sporthalle Stadtmitte statt - Gegner wird wieder einer der Aufstiegsfavoriten dieser Saison sein: die NINERS aus Chemnitz wollen endlich den Aufstieg in die easyCredit BBL realisieren und verteilen gewiss keine Geschenke in Kirchheim.

Statistik

Kirchheim Knights: Dajuan Graf (7/5 Ass.), McCloud (21/6 Ass.), Brauner (8), Koch (5), Butler (8), Wohlrath (20), Pape (5), Kronhardt (8/5 Reb.), Rendleman (5/6 Reb.), Haziri (n.e.)

ScienceCity jena: Nawrocki (19/7 Ass.), Herrera (17), Mackeldanz (17), Vest (13/9 Ass.), Loesing (12/7 Ass.), Wolf (11), Ferner (5), Leon (4), Reyes-Napoles (0), Jostmann (0), Bank (0), Radojicic (0)

Key-Stats Kirchheim Knights: Offensive-Rebounds 10 (+3), Defensive-Rebounds 26 (+4), Assists 19 (-9), Steals 10 (+2), Turnover 18 (+5), Blocks 3 (+2), Fouls 25 (+4), Dreierquote 36 % (-2 %), Freiwürfe 75 % (+10 %)

Autor: Rainer Lamprecht

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