IMG 3830Am Samstagabend war mit Leverkusen der deutsche Basketball-Rekordmeister zu Gast in der Kirchheimer Sporthalle Stadtmitte. Mit 14 gewonnenen Meistertiteln und 10 Pokalsiegen sind die Giants sowohl deutscher Rekordmeister als auch Rekord-Pokalsieger. Von 1990 bis 1996 gelang ihnen der Gewinn von sieben Meistertiteln in Folge. Nach dem vorübergehenden Rückzug des Hauptsponsors Bayer im Jahr 2008 und Neuanfang in der Regionallliga sind die Giants seit 2013 wieder in der zweithöchsten Liga des deutschen Profi-Basketballs vertreten.

Die Gäste aus Leverkusen stehen zwar aktuell auf dem vorletzten Tabellenplatz der 2. Basketball-Bundesliga PRO A haben aber in den letzten beiden Partien aufhorchen lassen. Zwei äußerst knappe Niederlagen gegen den Vierten Gotha und Tabellenführer Jena brachten zwar keine Punkte ein aber viele Lobgesänge von allen Seiten ob der couragierten und furchtlosen Vorstellung als krasser Außenseiter - kaufen können sich die Giants nichts davon ...

IMG 3857Respekt hatten auch die Kirchheimer Ritter - sie waren gewarnt und nahmen den Gegner nicht auf die leichte Schulter. Bei Kirchheim fehlte zudem Dennis Tinnon, er musste kurzfristig in die USA aus familiären Gründen - er wird aber in der kommenden Woche zurück erwartet.

Leverkusen begann mit spürbarem Selbstvertrauen was für die Ritter aber nach den letzten Ergebnissen keine Überraschung war. Die Ritter nahmen den Kampf an und beide Mannschaften lieferten sich im ersten Viertel ein offensives Scharmützel. Die ersten zehn Minuten endeten mit einem Gleichstand von 21:21.

Ab dem zweiten Viertel besannen sich die Knights und erhöhten den defensiven Einsatz. Das zeigte sofort Wirkung und Kirchheim konnte sich bis zur Halbzeit auf 44:33 absetzen.

Auch nach der Pause blieben die Ritter dominant, es dauerte knapp vier Minuten und Leverkusen hatte die Team-Foulgrenze mit 5 Fouls pro Viertel erreicht - in der Folge gab es bis Viertelende insgesamt 12 Freiwürfe, die meisten für Andi Kronhardt. Er verwandelte sicher (5 von 6), Rendleman und Joos sind dagegen Wackelkandidaten an der Linie. Die Freiwurfquote von 63% (15 von 24) ist es wirklich nicht die in dieser Saison das Publikum so begeistert.

Mit aggressiver Verteidigung und schönen Spielzügen rissen die Ritter die ca. 1000 Zuschauer in diesem Viertel mehrmals von den Sitzen und führten mit 72:44 vor dem 4. Viertel - 28 Punkte Vorsprung.

IMG 3876Aus dem erhofften Schaulaufen mit Highlight-Show wurde dann allerdings nichts - die Ritter mussten sich mit mageren sechs Punkten im letzten Spielabschnitt begnügen. Die Konzentration war weg bei den Knights und es schlichen sich viele leichte Fehler bei den Burgherren ein. Leverkusen konnte so das Ergebnis noch etwas erträglicher gestalten, standen nichtsdestotrotz aber am Ende wieder mit leeren Händen da.

Topscorer bei den Knights war erneut Besnik Bekteshi mit 19 Punkten - erneut eine starke Vorstellung von Kirchheims „Eigengewächs“.

IMG 3949Keith Rendleman glänzte mit einem Double-Double (11 Pkt./10 Reb.), seine einzige Schwäche sind nach wie vor seine Freiwürfe (diesmal 1 von 4).

Bei Leverkusen ragte im wahrsten Sinne des Wortes der 2,16m große Center Dennis Heinzmann mit 13 Punkten und 9 Rebounds heraus - mit ihm auf dem Feld hatten die Ritter Probleme.

Das nächste Heimspiel findet am Freitag, den 19. Februar 2016 um 20.00 Uhr in der Sporthalle Stadtmitte gegen die Gladiators Trier statt. Diese schlugen an diesem Spieltag den Kirchheim-Verfolger Oettinger Rockets Gotha und verschafften den Knights zwei weitere Punkte Vorsprung auf den Vierten der Liga.

Der angestrebte Heimvorteil in der ersten Runde der Playoffs rückt näher - Kirchheim hat jetzt vier Siege mehr als der Tabellenfünfte Hamburg - dort treten die Ritter am nächsten Wochenende an.

Statistik:

Kirchheim Knights: Bekteshi (19), Wild (6), Koch (4), Williams (11), Kronhardt (10), Rendleman (11), Nawrocki (7), Burnette (6), Joos (4), Sengül (0)

Bayer Giants Leverkusen: Götz Twiehoff (0), Ricky Kreklow (10), Roderick Camphor (16), Dennis Heinzmann (13), James Hulbin (12), Michael Kuczmann (0), Drew Brandon (8), Anton Zraychenko (0), Daniel Merkens (2), Oleg Legankovas (0)

Autor: Rainer LamprechtIMG 3828