gustav-jakob-hoehleDie Gustav – Jakob – Höhle liegt auf der Markungsgrenze zu Erkenbrechtsweiler und ist von dort von der Burgruine Hofen über sehr schmale Waldpfade zu erreichen.
Sie stellt die längste natürliche Durchgangshöhle der Schwäbischen Alb dar. Sie durchbricht den Burgberg der Ruine Hofen ca. 500m östlich von Grabenstetten. Den Südeingang erreicht man sehr einfach, indem man direkt an der Hangkante über eine Felsstufe absteigt. Außerdem kann man diese Höhle über einen Pfad, der 50m südwestlich am

Hoehle 2 2äußersten Wallrest steil den Felsen hinab geht, erreichen. Die Höhle hat auf der Nordseite 13m unter der Hangkante einen zweiten Eingang, welcher jedoch von oben sehr schwer zu erreichen ist. Das Befahren der Höhle selbst ist ungefährlicher als die Wege zur Höhle. Da diese am Steilhang zur Höhle führen, können sie schon bei feuchtem Wetter gefährlich rutschig sein. Bei entsprechender Vorsicht kann die Höhle von Kindern mit erwachsener Begleitung besucht werden. Die Höhle ist zum Schutz der Fledermäuse während ihres Winterschlafs von 15. November bis 15. April geschlossen.
1936 wurde die Höhle offiziell von Gustav Fetzer und Jakob Kazmeier entdeckt und erhielt durch sie später den Namen Gustav-Jakob-Höhle. In dieser Zeit wurden die engsten Stellen der Höhle künstlich erweitert. Mit ihrer Gesamtlänge von 427 m und einem Höhenunterschied von 32 m, ist sie die längste Höhle des Lenninger Tals. Der Höhlengang der „Gustl", die kein Wasser führt, ist mit Ausnahme der Hallen eng und in einigen Passagen so niedrig, dass nur mit Kriechen (=Schlufen) ein Weiterkommen möglich ist.

Raumbeschreibung der Höhle
Beschreibung des Hauptgangs
Am Südeingang der Gustav – Jakobs – Höhle findet man eine geräumige Nische, die vor allem durch Frostverwitterung entstanden ist. Der Haupteingang öffnet sich entlang einer Kluft, direkt hinter einem Nischenende. Nach ca. 10m erhöht sich dieser Gang zur so genannten „Hohen Kluft", in deren unterem Teil man zum „Parisanengitter" kommt, welches ein altes unverschlossenes Eisengitter darstellt. Folgt man dem dahinter fortlaufenden Gang, so findet man dort einen geräumigen Schichtfugengang mit Kastenprofil und glitschigem Untergrund. Am Ende dieses Schichtfugenganges wird der Gang durch eine Kluft spaltenartig und biegt nun rechts ab. Man erreicht nach wenigen Metern eine kleine Erweiterung mit einer Bodensinterstufe, welche künstlich erweitert wurde und als „Touristenpforte" benannt wird.
An dieser „Touristenpforte" teilt sich der Gang. Steigt man ca. 3m geradeaus auf, so gelangt man in die „Große Lehmschluf", welche ein weiteres Durchdringen der Höhle unmöglich macht. Folgt man dem Hauptgang, so kommt man nach ca. 6m an die „Touristenquetsche", welche künstlich erweitert wurde. 7m dahinter findet man links einen massigen Stalagmiten, hinter dem sich der Gang auf einer Kluft zum „Fledermausgang" erweitert. Dieser schmale und hohe Gang verändert sich nach 8m zu einem elliptischen Röhrenprofil mit einer horizontalen Erweiterung durch eine Fuge. Am Ende dieses Abschnittes muss man durch einen künstlichen Durchlass krabbeln, damit man die „Halle I" erreicht. Diese Halle stellt einen runden, stark versinterten Schlotraum dar. Geht man den Hauptgang weiter, so durchquert man den „Nagelschluf", welcher anfangs kluftfugengebunden ist und anschließend schichtfugengebunden wird. Nach einer kurzen Kluftstrecke findet man am Boden eine Rinne, danach beginnt ein Krabbelgang mit schichtfugengebundenem Pilzprofil. Dieses Profil verändert sich schließlich von einer Ellipse zu einer Röhre, an deren feinen Querklüften man Reihen kleiner Sinterröhrchen findet. Der Hauptgang setzt sich in Richtung Norden fort und wenig später folgt eine winkelige, etwas flacher werdende Kluftstrecke. Man findet dort eine makkaronibesetzte Decke vor. Links, auf einer kreuzenden Querkluft, findet man große Sinterbecken, welche bei Schneeschmelze stark mit Wasser gefüllt sind. Geht man in nördlicher Richtung weiter, verengt sich der Hauptgang zu einen rechteckigen Schluf, der breiter und höher wird und anschließend zum Nordeingang führt, der auf einer kleinen Felsterasse sitzt.

Quelle: Homepage Lenningen