Am Samstagabend kam mit Phoenix Hagen einer der beiden BBL-Absteiger der letzten Saison zu Besuch in die Sporthalle Stadtmitte (Vechta ist der zweite Absteiger). Hagen stand allerdings schon nach wenigen Wochen der Saison als erster Absteiger fest - Insolvenz. Der Spielbetrieb musste sofort eingestellt werden, die Saison war vorbei bevor sie richtig begonnen hatte. Hagen hat damit bereits zum zweiten Mal die „Insolvenz-dann-Neuanfang mit-neuer-Betreibergesellschaft-Karte“ gezogen - ein beliebtes Mittel um lästige Altschulden und Gläubiger loszuwerden ...

Bei den Rittern musste Mannschaftskapitän und Center Andi Kronhardt krank passen, für ihn sprang Keith Rendleman in die Bresche und half dabei das wichtige Reboundduell zu gewinnen. Punktemäßig konnte er ihn nicht ganz ersetzen - offensiv spielte er glücklos. Unterstützung unter den Körben kam zusätzlich von Neuzugang Toney McCray, der sein Heimspieldebut vor ca. 800 erwartungsvollen Zuschauern gab.

Im Team von Phoenix Hagen steht Jannik Lodders, der in der Saison 2014/15 im Trikot der Knights spielte und in guter Erinnerung ist.

Den Knights war anzumerken dass sie die „Schmach“ der Niederlage gegen die Nachwuchsmannschaft aus Ulm (OrangeAcademy) am letzten Spieltag wieder gutmachen wollten, sie zeigten Herz und Leidenschaft in den entscheidenden Szenen und rissen dabei auch das Publikum mit.

Beide Teams fanden schnell ins Spiel und punkteten regelmäßig, Kirchheim traf vor allem durch den starken Barton (10), Collins und Koch (6) und lag bei Viertelende mit 23:20 in Führung.

Im zweiten Viertel gelang den Rittern durch zwei Dreier von Koch und Barton ein kleiner Lauf zum 33:26, aber nach einer Auszeit von Hagen kamen die „Feuervögel“ bis zur Halbzeitpause wieder auf zwei Punkte heran (40:38). Bedenklich auch dass Keith Rendleman, der die durch das Fehlen von Andreas Kronhardt entstandene Lücke vor allem stopfen sollte bereits drei Fouls auf dem Konto hatte - genau wie Toney McCray nach einem technischen Foul kurz vor der Halbzeitpause.

Nach Wiederbeginn hatten die Ritter ihre beste Phase und konnten mit aggressiver Verteidigung etliche Ballverluste der Hagener provozieren. Der energische Zwischenspurt ließ den Vorsprung der Ritter erstmals zweistellig werden (51:41/26. Min.) - die Sporthalle Stadtmitte wurde laut.

Mit neun Punkten Vorsprung ging es in den Schlussabschnitt (61:52). Die Ritter liessen nicht mehr locker, konterten jedes Aufbäumen des Gegners und beim 79:66 und noch zwei Minuten zu spielen war das Spiel eigentlich entschieden. Hagen kam zwar mit zwei Dreiern innerhalb von wenigen Sekunden noch einmal auf sieben Punkte heran aber Charles Barton sicherte den Sieg letztlich an der Freiwurflinie für die Knights.

In der Tabelle rangieren die Knights nun auf Platz 9 und haben sich eindrucksvoll rehablitiert für die schwache Leistung in Ulm.

Die Reboundüberlegenheit (44:38) und die geringere Anzahl an Turnovern
(8:13) gab den Knights die Möglichkeit zu bedeutend mehr Wurfversuchen (70:59).

Die Dreierquote der Ritter ist immer noch mäßig (9 von 27 getroffen = 33%), Hagen war da besser (10 von 23 = 43%). Die Ritter versemmelten mehrere Freiwürfe (16 von 23 getroffen = 70%), Hagen war aber auch nicht besser (18 von 27 getroffen = 67%).

Charles Barton überragte an diesem Abend mit 24 Punkten und 6 Assists. Der starke Corban Collins schrammte nur knapp an einem Double/Double vorbei (17 Pkt./9 Rebounds), ebenso Elijah Allen mit 13 Punkten und 8 Rebounds. Der Einstand von Toney McCray ist durchaus gelungen - 6 Punkte/6 Rebounds in 16 Minuten Spielzeit sind nicht schlecht.

Am nächsten Freitag (17.11.2017) um 19:30 Uhr treten die Ritter bei den RheinStars Köln an, die die hohen Erwartungen bislang nicht erfüllen konnten - Chance für die Ritter auf einen Auswärtserfolg.

Das nächste Heimspiel findet am Samstag, dem 25. November 2017 um 19.30 Uhr in der Sporthalle Stadtmitte gegen die UniBaskets Paderborn statt.

Statistik:

Kirchheim Knights: Barton (24), Collins (17), Koch (11), Allen (13), McCray (6) Rendleman (7), Hedley (0), Wenzel (5), Darouiche (n.e.), Köppl (n.e.)

Phoenix Hagen: Reid (18), Brooks (0), Lodders (3), Grof (8), Spohr (18), Herrera (14), Baumann (4), Aminu (9), Günther (4), Fouhy (n.e.), Hollersbacher (0), Bredt ()

Autor: Rainer Lamprecht

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