Zwischen 1384 und 1387 entschieden die Herren von Stetten - Truchsessen der Grafen von Württemberg und die Vettern von Y-Burg - ein Schloss im Tal zu errichten.
War das Stettener Schloss anfangs nur eine kleine Fachwerkbehausung von einem Wassergraben umgeben, entwickelte es sich aufgrund der herausragenden politischen Stellung der Herren von Stetten zu einer anschaulichen Schlossanlage
, die fast alle Baustile über die Jahrhunderte hinweg in sich vereint - vom fränkischen Fachwerk über die Renaissance und den Barockstil bis hin zu modernen Architekturstilen des 21. Jahrhunderts. Das Schloss Stetten diente dem württembergischen Herzoghaus ab dem 17. Jahrhundert als Witwensitz. Bedeutende Bewohnerin war Herzogin Magdalene-Sybille, die Mutter von Herzog Eberhard-Ludwig, dem Erbauer des Ludwigsburger Schlosses. Während ihres Aufenthaltes wurde 1689 die Schlosskapelle und 1692 der Sommersaal neu eingerichtet. Der Sommersaal zählt zu den ersten Barockensembles in Württemberg. Malereien aus der griechischen Mythologie - die hier allerdings als Moralmahnung an ihren Sohn verstanden werden sollen - zieren den gesamten Saal in Form von Verdutenmalerei. Die Gestaltung der Schlosskapelle ist nach pietistischem Vorbild sehr düster emblemhaft ausgeführt worden. Darstellungen aus dem alten Testament und der Offenbarung lassen die Kapelle aber als ein besonderes Kleinod der württembergischen Kunstgeschichte erscheinen. Magdalene Sybille ließ sich in die Kirchendecke ein Loch hineinsägen. Sie war im hohen Alter bettlägerig und konnte so an den Gottesdiensten teilnehmen. Ihr Krankenzimmer befand sich über der Schlosskapelle. Unter Eberhard Ludwig errichtet seine Mätresse Christine von Würben, genannt die Grävenitz, eine Orangerie im Schloss Stetten. Sie war ab dem Jahr 1702 Ortsherrin von Stetten. Sie veranlasste auch die erste Apotheke in Stetten einzurichten. 1863 kaufte Dr. Landenberger die Schlossanlage dem Württembergischen Könighaus ab, um hier eine Pflegestätte für behinderte Menschen einzurichten. Heute beherbergt die Diakonie Stetten etwa 4.300 behinderte Menschen, die in der Schlossanlage und weiteren Pflegeeinrichtungen eine ständige Heimat gefunden haben. Schlosskonzerte runden das kulturelle Rahmenprogramm der Gemeindeverwaltung ab.
Anmeldung/Führung: Gemeinde Kernen
Stettener Straße 12, 71394 Kernen im Remstal-Rommelshausen
Tel.: 07151/40 14 - 0 Fax: 07151/40 14 - 125
Web: >www.kernen.de E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Quelle: Website