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Was für ein Statement für die kommenden Playoffs - im Spitzenspiel des 25. Spieltages der 2. Basketball-Bundesliga PRO A zieht Science City Jena den Rittern aus Kirchheim die Rüstung aus.
Die Gäste aus Jena standen lange Zeit auf Platz 1 der Tabelle der 2. Basketball-Bundesliga PRO A, seit letztem Freitag ist der hartnäckigste Verfolger RASTA Vechta aber an den Ost-Thüringern vorbei gezogen, wenn auch nur dank des gewonnen direkten Vergleichs. Beide Mannschaften liegen mit jeweils nur drei Niederlagen unangefochten an der Spitze der 2. Basketball-Bundesliga PRO A und sind auf dem besten Weg zum Aufstieg in die Beko BBL.
Der Verlauf der Saison beweist die enorme Spielstärke der Mannschaft von Björn Harmsen die, getragen von der knallharten Verteidigung des Teams, im Schnitt nur 66 Punkte des Gegners zulässt.
Bei aller Euphorie über die wirklich gute Saison die die Kirchheim Knights 2015/16 spielen muss man zugeben dass die Ritter an diesem Abend nicht den Hauch einer Chance hatten gegen das hochklassig besetzte Team aus Thüringen.
Jena hat viele Einzelkönner im Team hat die sich Punkte erarbeiten können (langjährige Erstligaspieler wie Immanuel McElroy und Wayne Bernard, dazu noch Marcos Knight - bei Kirchheim ist Richie Williams der einzige Spieler der das kann.
Wenn man aber wenige individuell gute Spieler hat ist man offensiv umso mehr darauf angewiesen, dass Spieler freie Würfe aus einem System bekommen und das hat das Team von Coach Björn Harmsen mit intensivster Defense über das gesamte Feld gegen die Ritter erfolgreich sabotiert.
Wenn dann auch noch die Reboundschlacht unter den Körben verloren geht wie in diesem Spiel (25:39) dann sieht es wirklich schlecht aus. Die „Langen“ der Kirchheimer hatten nichts zu lachen an diesem Abend, unter dem Korb war kaum ein Durchkommen gegen die Gäste in Person von Guido Grünheid (Ex-Nationalspieler, der auf seine alten Tage wieder zurück in seiner Geburtsstadt Jena ist), Oliver Clay, Georg Voigtmann und Julius Wolf (Bruder von Ex-Ritter Enosch Wolf). Alle vier zeigten eine starke Leistung und dominierten die Bretter in der Sporthalle Stadtmitte.
Nach einer schnellen 7-Punkte-Führung für Jena kamen die Ritter nach 3 punktlosen Minuten ins Spiel und glichen zum zwischenzeitlichen 12:12 aus. Bis zum Ende des ersten Viertels lagen die Männer von der Saale aber wieder mit 22:17 in Führung.
Richie Williams kassierte nach drei Minuten des zweiten Viertels bereits sein drittes Foul und musste folglich auf die Bank (Spielstand 26:29) - der Knackpunkt im Spiel der Knights. Insgesamt stand Williams daher nur knapp die Hälfte des Spiels auf dem Parkett (22 Minuten) - wo er doch sonst im Schnitt mindestens 33 Minuten die Knights antreibt und führt.
Bis zum 29:31 blieben die Ritter auf Tuchfühlung - aber dann gelang den Knights über fünf Minuten lang kein einziger Punkt mehr! Resultat war ein 17:0 - Lauf von Jena zum Halbzeitstand von 29:48 und noch zwei technische Fouls gegen die Kirchheimer Bank, also im Endeffekt 29:50 vor Beginn des dritten Viertels.
21 Punkte Rückstand also für die Knights bereits nach der Hälfte der Spielzeit - und genau die gleiche Differenz legte Jena erbarmungslos auch in der zweiten Halbzeit noch einmal drauf - die ca. 1100 erwartungsvollen Zuschauer mussten eine bittere Niederlage mit 42 Punkten Unterschied erleben!
Kirchheim wurde permanent schon beim Einwurf unter Druck gesetzt, hatte enorme Probleme schon bei der Ballannahme, erst recht im Ballvortrag und Spielaufbau - besonders ohne Williams. Die Ritter fanden im Lauf des Spiels immer weniger Mittel die unglaublich giftige Verteidigung der Gäste zu knacken und erhielten eine Lehrstunde auf die sie sicher gern verzichtet hätten.
Die beiden US-Amerikaner Jordan Wild und Dennis Tinnon blieben in diesem Spiel beide ohne Punkte - bezeichnend für das Durchsetzungsvermögen der Knights an diesem Abend.
Alle reden von Playoffs - die heiße Phase der Saison ist in vollem Gang: Kirchheim ist durch die Niederlage hinter Gotha auf Platz 4 der Tabelle gerutscht, liegt aber noch drei Siege vor dem Fünften Hamburg (plus gewonnener direkter Vergleich). Der vierte Platz (und damit Heimrecht in der ersten Runde der Playoffs) sollte bei fünf verbleibenden Spieltagen der Hauptrunde machbar sein.
Am nächsten Wochenende treffen die Ritter auf die finke baskets in Paderborn die als 13. dem Abstieg wohl endgültig entronnen sind (bei vier Siegen Vorspung und nur noch 5 Begegnungen) und deshalb befreit aufspielen können. Das nächste Heimspiel findet dann am Freitag den 11. März 2016 um 20 Uhr gegen den Tabellenführer RASTA Vechta in der Sporthalle Stadtmitte statt - hoffentlich mit einem erfreulicheren Ergebnis.
Statistik:
Kirchheim Knights: Bekteshi (12), Wild (0), Koch (13), Williams (9), Tinnon (0), Kronhardt (6), Rendleman (8), Nawrocki (2), Burnette (3), Joos (3)
Science City Jena: Knight (21), Wolf (17), McElroy (13), Wendt (12), Voigtmann (10), Grünheid (7), Reyes-Napoles (7), Clay (7), Bernard (4), Tzakopoulos (0)
Autor: Rainer Lamprecht
